Nachdem das Pörnbacher-Therapiekonzept jahrzehntelang erfolgreich bei Kindern und jungen Erwachsenen eingesetzt wurde, wurde von einzelnen Therapeuten immer wieder angeregt, dass man dringend eine Lagerung brauche, die Eltern und Pädagogen als Ausgleich zu langen Sitzzeiten nutzen könnten.
Seit 2004 waren es die Rehatechniker der Sanitätshaus Rose GmbH in Bad Windsheim, die sich daran machten, solche Lagerungen zu entwickeln. Seit ca. 10 Jahren gibt es nun verschiedene Versionen von Lagerungen, die einzig und allein dazu dienen, Kinder mit schwereren Defiziten einen Ausgleich für die langen Sitzzeiten zu ermöglichen.
Der Vorteil ist physiologisch zu begründen. In der Bauchlage wirkt die Schwerkraft nicht vom Kopf her auf die oft pathologisch veranlagte Wirbelsäule. Der keilförmige Unterbau wird gewählt, um den Kopf im Raum positionsorientiert zu lagern. Je nach Ausprägung der Behinderung stehen mittlerweile verschiedene Ausstattungsvarianten zur Verfügung. Somit können Hüftstreckdefizite, Windschlag-Deformitäten, Sondenausgänge oder andere individuelle Beeinträchtigungen berücksichtigt werden.
Von vielen Krankenkassen werden die KlaSee-Sonderlagerung der KlaSee Lagerung GmbH mit Pörnbacher Therapiekeilen verwechselt. Deshalb stellen wir hier kurz die Unterschiede heraus:
Der Pörnbacher-Keil (Funktionseinheit zur Aufrichteaktivierung) ist so konzipiert, dass man darauf verschiedene therapeutische Übungen aus dem Pörnbacher-Therapiekonzept ideal beüben kann. Dafür sind alle Eingrenzungen durch Pelotten, Armhalterungen, laterale Führungspolster, Unterschenkellagerungskissen oder Gurte zur sicheren Positionierung eher hinderlich. Der Keil darf in keinem Fall zu weich sein und das Abduktionselement muss immer im Original eingebaut werden.
Ganz im Gegenteil ist die Anpassung der KlaSee-Sonderlagerung in verschiedenen Shorehärten notwendig. Das Abduktionselement wird speziell in Größe und Position als Sicherungselement angepasst. Die Lageposition wird durch Armhaltesysteme, laterale Führungen, Zusatzpolster und Kissen zur Lagerung der Unterschenkel in physiologischer Position gesichert. Dass es in der Bauchlagensituation auf der KlaSee-Sonderlagerung natürlich auch möglich ist, einen therapeutischen Effekt zu erzielen, ist ein Nebeneffekt, der gerne angenommen wird.
Therapieziele der KlaSee-Sonderlagerung:
- Ausgleich zu langen Sitzzeiten
- physiologische Organisation in Bauchlage
- Aufdehnung des Bauchraums
- Vordehnung des Brustkorbs über Armpositionierung nach vorne/oben
- Verbesserung der Atmung und Tiefenatmung
- Spastikhemmende Lagerung über gute Auflagenmatrix
- Gegebenenfalls mit Ausgleich verschiedener pathologischer Muster